MUNIMAP
Baltic Sea Munitions Remediation Roadmap
Das Projekt MUNIMAP
Leitplan für die Beseitigung von Munition in der Ostsee
Die historische Verschmutzung der Ostsee und des Skagerraks durch chemische und konventionelle Munition stellt eine ernsthafte Bedrohung für das marine Ökosystem und ein Hindernis für die maritime Wirtschaft dar. Die für die Verwaltung der Meeresgebiete zuständigen Behörden stehen bei der Sanierung dieser Munition vor zahlreichen Hindernissen. Das erste große Hindernis sind die unregelmäßigen und manchmal widersprüchlichen gesetzlichen Regelungen und Strategien im Zusammenhang mit versenkter Munition. Dies betrifft insbesondere Orte, an denen Umweltauswirkungen grenzüberschreitend auftreten können oder die Munition chemische Kampfstoffe enthält. Die Zuständigkeiten sind entweder nicht zugewiesen oder sind auf verschiedene Ministerien verteilt. In Verbindung mit begrenzten Ressourcen und hohen Sanierungskosten, verhindert dies ein proaktives, langfristiges Management versenkter Munition.
Weiterhin benötigen die für das Meeresmanagement zuständigen Behörden fundierte Kenntnisse über die tatsächlichen Umweltrisiken, um Sanierungsmaßnahmen zu planen, Prioritäten zu setzen und durchzuführen. Eine entsprechende Datengrundlage, wie die Überwachung von Munition über einen längeren Zeitraum, fehlt derzeit für den Ostseeraum. Darüber hinaus wurden Methodiken für die Überwachung, Sanierung und sichere Vernichtung von Munition noch nicht unter den besonderen Bedingungen der Ostsee getestet. Die Erprobung praktikabler, sicherer, wirksamer und umweltfreundlicher Methoden würde es den Entscheidungsträgern erleichtern, wichtige Faktoren wie Zeit und Kosten für die Sanierung abzuschätzen.
Deutschland ist das erste Land im Ostseeraum, das ein nationales Programm zur Sanierung und Vernichtung versenkter Munition aufgestellt hat. Schon im Jahr 2024 soll mit der Sanierung der Lübecker Bucht begonnen werden. Auch Polen plant für 2024 ein nationales Pilotaktionsprogramm. Obwohl alle Länder des Ostseeraumes unterschiedliche Ansätze zur Sanierung verfolgen, kann diese aufgrund des grenzüberschreitenden Ausmaßes nur auf transnationale, kooperative und von mehreren Interessengruppen getragene Weise durchgeführt oder zumindest kontrolliert werden.
Five central maritime use cases will be considered over the course of the project, from 1 January 2022 to 31 December 2024: Internet of Underwater Things (IoUT), Offshore Wind Energy, Munitions in the Sea, Biological Climate Protection, and Critical Infrastructure:
Projektdetails
- Zeitrahmen: 1. März 2024 - 28. Februar 2027
- Finanzierung: 4 Mio. €
- Ziel: Ziel von MUNIMAP ist die Erprobung innovativer, kosteneffizienter und umweltfreundlicher Sanierungsmethoden, um die Bedrohung des maritimen Ökosystems und der Wirtschaft in der Ostsee durch historische Munitionskontaminationen zu minimieren.
Projektzusammenfassung
Das MUNIMAP-Projekt wird einen modularen Leitplan zur Munitionssanierung entwickeln und die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern fördern. Das Projekt soll innovative, kosteneffiziente und umweltfreundliche Sanierungsmethoden erproben, um die Bedrohung für das maritime Ökosystem und die baltische Wirtschaft durch die historischen Munitionsaltlasten zu mindern. Innerhalb von drei Jahren wird MUNIMAP die nationalen Prozesse aktivieren, beschleunigen und koordinieren. Dabei werden verschiedene Elemente für die Munitionssanierung gemeinsam mit den jeweiligen Nutzergruppen entwickelt und bewertet. Dazu zählen politische Empfehlungen, IT-Lösungen für die Priorisierung von Standorten, Überwachungsstrategien und innovative, kosteneffiziente und umweltfreundliche Sanierungsmethoden. Zudem werden MUNIMAP-Pilotaktivitäten mehrere Phasen der Sanierungsprozesse erproben, angefangen bei der Lokalisierung und Identifizierung der Munition und der Risikobewertung, über die Standortpriorisierung, Sanierung und Überwachung bis hin zur Nutzung und Bewertung der Ergebnisse.
Finanzierung
Das MUNIMAP-Projekt wird von der Europäischen Union kofinanziert (Programm Horizont Europa der Europäischen Union).
Unser Beitrag
MUNIMAP vereint ein internationales Team von Wissenschaftlern, Verwaltungsstellen und Unternehmen, die sich mit der Verwaltung und Sanierung maritimer Munition in der Ostseeregion befassen, darunter auch north.io.
north.io übernimmt in MUNIMAP das Management der gesammelten Daten und entwickelt eine webbasierte Anwendung für die Entscheidungsfindung, die angepasst ist an die Anforderungen der Interessengruppen, sowie der politischen Rahmenbedingungen. Das System erweitert die unter DAIMON und DAIMON 2 entwickelten Werkzeuge und soll in Echtzeit oder echtzeitnah Überwachungsdaten speichern und analysieren. Dazu wird north.io Entwicklungsworkshops und Schulungen mit den Nutzer*innen aus Wissenschaft, Behörden und Wirtschaft koordinieren und somit eine Skalierung der Projektergebnisse und deren Anwendbarkeit ermöglichen.
Project Partners
Projektpartner
Institute of Oceanology of Polish Academy of Sciences Polish Naval Academy Military University Of Technology
International Centre for Chemical Safety and Security German Environment Agency
Alfred Wegener Institute Helmholtz Centre for Polar and Marine Research north.io GmbH
KUM GmbH University of Helsinki Lithuanian Environmental Protection Agency
Latvian Institute of Aquatic Ecology University of Tartu
Council of the Baltic Sea States Baltic Marine Environment Protection Commission
Norwegian Defence Research Establishment Maritime Office Gdynia Aarhus University